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SINUHE
1. Ägyptens Heer auf Kriegszug macht Rast in dunkler Nacht,
da wird Kronprinz Sesostris die Nachricht überbracht:
Der Pharao, dein Vater, starb durch Mörderhand,
und zu den Verschwörern zählen auch Würdenträger, dir bekannt.
2. Belauschte das Gespräch, nun in Lebensgefahr:
Wie sollte ich beweisen, dass ich unschuldig war?
Es würden Köpfe rollen; so half nur noch die Flucht.
Habe hier in Kanaan Unterschlupf gesucht.
3. Einst mächtiger Wesir, reich nicht von ungefähr,
zog ich zerlumpt und hungernd als Landstreicher nun umher.
Doch ein Fürst griff ein in meines Schicksals Lauf.
Dank treuer Dienste stieg ich zu seinem Feldherrn auf.
4. In jeder Schlacht siegreich, stand noch ein Zweikampf aus;
der Held des Nachbarstammes forderte mich heraus.
Seinem Bogen ausgewichen, mit meinem Pfeil durchbohrt,
die Streitaxt ihm entrissen, triumphierte ich auch dort.
5. Gewann des Herrschers Tochter über die Maßen lieb;
durch Kinderlachen in Friedenszeit mein Glück erhalten blieb.
Ein Wohltäter der Armen, all jener, krank und schwach,
aber ein Kummer nagte stets: Das Heimweh ließ nie nach.
6. Doch jetzt, im hohen Alter, wird mir mein Wunschtraum erfüllt;
Sesostris ruft zur Rückkehr, die Freude unverhüllt:
Hat nie an mir gezweifelt, ein Hofamt wieder anvertraut
und eine kleine Pyramide als Grabstätte erbaut.
Text und Melodie: Karl Koch