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ANDERS UND DOCH GLEICH
1. Dringen zum ersten Mal so tief ins Labyrinth vor;
lassen das Lagerfeuer am Höhleneingang weit zurück.
Die harzgetränkten Fackeln erhellen die dunklen Tunnel ein kurzes Stück.
2. Stoßen ganz unverhofft auf eine hohe Grotte,
setzen die Totenbahre aus Astwerk behutsam ab;
Faustkeile treiben eine Mulde in den Boden als flaches Grab.
R: Von Angesicht zu Angesicht anders und doch gleich.
Geballte Faust oder offene Hand?
Siegt der Instinkt oder der Verstand?
3. Auch sie sind unterwegs, doch aus anderer Richtung,
wandernde Schatten in Gängen, seit Generationen vertraut,
den Jagdzauber zu beschwören, bevor der nächste Eiszeitmorgen graut.
4. Der Schamane geht voran; wird in Trance die Formel sprechen,
wobei alle mit Wurfspeer und Pfeil die Wandbilder berührn,
Cro-Magnon-Kult, so zu bannen das Großwild, damit sie’s aufspürn.
R: Von Angesicht zu Angesicht anders und doch gleich.
Geballte Faust oder offene Hand?
Siegt der Instinkt oder der Verstand?
5. Betten den Leichnam sanft in Schlafstellung auf die Seite,
versehen mit Gaben und Nahrung nach Neandertaler-Art,
häufen dann Steine darüber, zum Abschied um ihn geschart.
6. Beim Aufbruch die Fackeln geschwenkt, erstarren sie vor Schreck:
Im flackernden Lichtschein gespenstisch, tauchen Mammuts und Rentiere auf.
Noch staunend, fasziniert, als sie Schritte nahen hören, schon im Lauf.
R: Von Angesicht zu Angesicht anders und doch gleich.
Geballte Faust oder offene Hand?
Siegt der Instinkt oder der Verstand?
Von Angesicht zu Angesicht anders und doch gleich,
anders und doch gleich, und doch gleich.
Text und Melodie: Karl Koch