VERSÖHNLICH WIE DIE PATRIARCHEN
1. Abraham hat es weit gebracht unter den Nomaden,
stattlich die Schaf- und Ziegenherden, die Esel reich beladen.
Sein Neffe Lot hält mit ihm mit, gleich groß der Viehbestand.
Doch zwischen beider Hirten ist ein ernster Streit entbrannt
um Weiden, Wasserstellen und den besten Lagerplatz.
Auf Beschimpfung folgt Bedrohung; bis zur Gewalt fehlt nur ein Satz.
Da macht Abraham, besorgt, dass der Konflikt eskaliert,
den Vorschlag, sich zu trennen, ehe Schlimmeres passiert.
Und Lot spricht: „Da du mich wählen lässt, zieh’ ich ins Ostjordanland
und wünsch’ dir hier in Kanaan Gottes Segen, seine schützende Hand.“
2. Isaak, im Philisterland zu Wohlstand gekommen,
wird der große Tierbesitz bald übelgenommen.
Vertrieben, weicht er nach Süden aus auf Wegen, die sein Vater wies,
und findet dort die Brunnen wieder, die jener einst graben ließ.
Von den Philistern zugeschüttet, legt er sie mit Mühe frei,
und die Knechte orten Quellen mehr und mehr in der Wüstenei.
Als Störenfriede provokant Anspruch darauf erheben,
muss er seine Leute bremsen, die vor Angriffslust beben.
Da spricht König Abimelech: „Deinem Wunsch sei stattgegeben.
Lass uns schwören, miteinander in Frieden und Respekt zu leben.“
3. Jakob plagen Schuldgefühle: Hat getäuscht, gelogen,
ums Erstgeburtsrecht seinen Bruder Esau dreist betrogen.
Flieht vor dessen Rache, als die Schicksalswaage kippt,
zum verschmitzten Onkel Laban, der ihm ein Heim und Arbeit gibt
und nach vielen harten Jahren für Fleiß und Tüchtigkeit
eine Herde überlässt, klug vermehrt in kurzer Zeit.
Bricht mit eigenem Clan schließlich in die ferne Heimat auf,
nimmt das Risiko trotz Bangen beim Wiedersehn in Kauf.
Doch Esau spricht: „Die Vergebung, um die du bittest, sei dir gewährt.
Komm in meine Arme, Bruder, zur Versöhnung ganz unbeschwert.“
Text und Melodie: Karl Koch
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