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BERUFEN
1. Landen an ihr Boot; das Netz zu platzen droht.
Der Fischfang ernährt sie gut.
Ein Fremder abseits steht, vom Abendwind umweht.
Sein wacher Blick auf ihnen ruht.
Auf dem Weg zum Reich Gottes,
getan der erste Schritt, gefasst festen Tritt,
gehn Simon Petrus und Andreas mit.
2. Bessern Netze aus auf dem Steg vorm Haus,
als die Sonne das Wolkendach durchbricht,
ihr Glanz herniedersinkt, den See zum Glitzern bringt,
den Mann, der naht, hüllt in goldenes Licht.
Auf dem Weg zum Reich Gottes,
getan der erste Schritt, gefasst festen Tritt,
gehn Jakobus und Johannes mit.
3. Liebt den Müßiggang, schläft gern stundenlang
unterm Feigenbaum.
Da weckt sein Freund ihn auf, erzählt erregt darauf,
dass sich nun erfüllt ihr Traum.
Auf dem Weg zum Reich Gottes,
getan der erste Schritt, gefasst festen Tritt,
nimmt Philippus Nathanael mit.
4. Zweifelt alles an, was man nicht beweisen kann,
Agnostiker, wie’s Sophisten sind.
Miteinander diskutiert, die Skepsis sich verliert,
sein Weltbild zu wanken beginnt.
Auf dem Weg zum Reich Gottes,
getan der erste Schritt, gefasst festen Tritt,
geht Thomas vorbehaltlos mit.
5. Ein paar Jahre schon an der Zollstation
Menschen schamlos abgezockt.
Beim Geldstapeln stört ein Redner, den er hört;
wird von seinen Worten angelockt.
Auf dem Weg zum Reich Gottes,
getan der erste Schritt, gefasst festen Tritt,
geht Levi wie verwandelt mit.
6. Selbst Simon, der Zelot, sieht nicht mehr blutrot
und legt das Schwert des Aufrührers ab.
Auch Judas Ischarioth nicht mehr zu morden droht;
vertauscht den Dolch mit dem Wanderstab.
Auf dem Weg zum Reich Gottes,
getan der erste Schritt, gefasst festen Tritt,
gehn die beide nun geläutert mit.
Text und Melodie: Karl Koch